Inspiration

Es ist ein glitzern
Funken sprühen
Ein schwitzen, lechzen
Wolken ziehen
Ein Tränenguss, ein Liebesgruß
Als würden Schatten leuchtend werden
Und stumme Worte Sinn gebären
Ein Schrei, ein Kuss, ein Jetzt
Genutzt
Ein Fall, ein Schritt, ein Weiterziehen
Vorbei am Eben, mit sich nehmen
Hierlassen und doch rückwärts gehen
Ins neue Land, ins Morgenrot.
In tiefer Nacht
Wo sich ein Kind, noch nie bedroht
Dir lächelnd zeigt
Und zu sich holt.

Duft vom Gestern

Der Wind treibt Wolken über’s Land
Von Ferne wird mir zugesandt
Ein Duft in dem das Gestern liegt
Das sich in meinen Gedanken wiegt.

Es zieht ein Lächeln ins Gesicht
Darüber rollt, unwissentlich
Die Träne der Erinnerung
Und alles Heute bleibt nur stumm.

Ich seh dir nach, du schneller Wind
Wie du von mir ein Wünschelkind
In deinen Armen mit dir nimmst
Das du nie mehr zurück mir bringst.

Die Nacht

Wie sehr zeigt diese Nacht, was in mir lebt
Erwacht, was einsam schwebt
Und wie ein Kind das sanft verwirrt
Und wie ein Wind der ziellos schwirrt
Und wie ein Einigsein sich löst
Und nicht wie eins ist – sondern alles
Entblößt zu Nächtens tritt
Und in sich selbst hinüberglitt.

An weißen Felsen

In England war’s, am Nordseemeer
Da wehten kühle Winde sehr
An weißen Felsen, steil hinauf
Ganz oben, da saß ich darauf.

Vor mir die See, so blau und rau
Und hinter mir, ein grün, ich schau
Dass sich nicht mal mit jenem deckt
Das in der Farben Dose steckt.

Und von der Welten Himmelszelt
Ein Licht mir auf die Nase fällt
Das alles, was hier kreucht und fleucht
Mit Glanz bedeckt, als wär es feucht.

Doch ist dies Herrlichkeit allein
Noch nicht der Grund zum glücklich sein
Den gleich ob Winde, blau und grün
Noch Sonnenschein vor mir erschien

Das was mein Leben mir verzückt
Ist, wenn sich sanft auf mich gedrückt
Dein süßer Kuss auf meine Lippen
Dann bin ich froh an diesen Klippen.

Ringelreihe

Bald waren’s zwei
Und jeder sich, allein
Vergessend, liederlich
Beschmutzt von gestern
Heut erdacht
Und Regeln
Wieder falsch gemacht
Zieht kalte Blicke stumm heran
Des Nächtens lehn’ sich Träume an
Noch lauter sind die alten Schreie
Von vorn und hinten
Ringelreihe.

Liebesdornen

Im dichten, stillen Dornenwald
Saß ich mit ihr und hoffte bald
Dass diese menschenleere Stätte
Ein Grund zur Lust ergeben hätte.

Ihr Blick war schüchtern aber klar
Und nicht nur Wind im Nackenhaar
Erforschte zart auf ihrer Haut
Ob ich als Liebhaber was taug.

So wurd’ die Luft von Liebe satter
Und auch an Kleidung wurd’ es knapper
Was uns als letzter Hürdenwall
Uns von uns trennt zum Sündenfall.

Und als wir endlich, hoffnungsvoll
Ganz nackt uns trafen, in D-Moll
Da stach, als ob sie Absicht hätte
Uns eine wilde Dornenhecke.

Noch war, bei allem Sinnesrausch
Der eine Stich kein Grund zum Tausch
Von unseren neckischen Gelüsten
Zu Sorgen oder Liebesfrüsten.

Doch war’n die größten Liebestriebe
An diesem Ort, für solch Gespiele
Die falsche Wahl, muß ich gestehen
Den ist das Folgende geschehen.

Gleich ob wir rechts und links uns wanden
Es stachen uns an allen Banden
In Brust, Po, Schenkel oder Bein
Die garstig’ Dornen uns hinein.

So ist bei allen schlimmen Stichen
Ein Stück der Lust von uns gewichen
Und ich schrie so laut, dass es halt
Treib’s niemals in einem Dornenwald.

Kollaps

Schlägt
Er die Frau
Und sie das Kind
Ein Spieler fort
Ein Schmetter link
Ein auf-, ein zu-
Und um sich her
Ein drauf und drüber
Kreuz und quer
Ein dreizehn, jetzt
Zurück und nach
Ein vor-, ein ab-, ein um-
Sich her
So schlägt ein jeder
Kreuz und quer
Bis es zu schlagen
Nicht mehr mag
Das Herz
Aufgrund
Des Herzinfarkts.